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Arboretum Melzingen - ein einzigartiger Garten

Apfelblüte - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte
Kirschblüte - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte

Die Geschichte des Gartens

Der Garten ist das Lebenswerk Christa von Winnings. Er spiegelt ihre Lebensgeschichte und damit ein Stück deutscher Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg wider. Er ist ein historischer Garten ganz eigener Art.

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Christa von Winnings begann 1950 mit dem Anbau von Gemüse, Beerenobst, Sauerkirschen und Blumen und fuhr damit auf den Wochenmarkt nach Uelzen, zuerst mit dem Fahrrad, dann mit einem kleinen Wagen, den ein Pony zog, und schließlich mit einem VW-Bus. Als sich Obst und Gemüse zunehmend schlecht absetzen ließen, verlegte sich Christa von Winning auf Schnittgut und Blumen. Es entstand die älteste Periode des Gartens:

Forsythie - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte
Schlehe - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte

Nutzgarten

Zweckmäßigkeit bestimmte die Anlage des Gartens. Die Pflanzen standen in geraden Reihen, die Quartiere waren wie das Wegenetz rechtwinklig. Von diesem Garten sind einzelne Teile in ihrer typischen Struktur erhalten: Dort, wo sie durch Überpflanzungen unkenntlich gemacht waren, sind sie wieder freigelegt und ergänzt worden:

Vom Nutzgarten zeugen die parallelen Reihen von Buchsbaum, Veitschstannen, Blautannen, Edeltannen, Sanddorn, Forsythien, Sibirischem Hartriegel, Korkenzieherhasel, Schönfrucht, Stechpalmen und anderem mehr. Auch das Christrosenbeet gehört dazu.

Erinnerungsgarten

Diesem Gartenkapitel gehören Pflanzen aus dem Heimatort Christa von Winnings an, sie erinnern an Sauen in der Mark Brandenburg und sind Zeichen der Verbundenheit zur alten Heimat. Von dort hat sie schon auf der Flucht einen Kirschapfel mitgebracht und später Samen und Pflanzen
nachgeholt, die sie im Rucksack schwarz über die damalige Zonengrenze brachte. Diese Pflanzengruppe reicht von den Kirschäpfeln, Säuleneichen, Veitschstannen bis zu den Christrosen, Anemonen und Walderdbeeren.

Hibiskus - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte
Rhododendron - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte

Sammlergarten

Christa von Winning arbeitete hart und unermüdlich in ihrem Garten. Im Sommer dauerte ihr Arbeitstag von 5 bis 23 Uhr. 1968 gönnte sie sich nach 23 Jahren zum ersten Mal Urlaub und machte eine Gartenreise. Regelmäßig nahm sie seitdem an den Exkursionen der Dendrologen, der Baumwissenschaftler, teil. Insgesamt wurden es über 70 Gartenreisen, auf denen Christa von Winning viele bedeutende Gärten und Parks in ganz Europa, Nord- und Südamerika kennenlernte. Und immer wieder brachte sie Samen schöner und seltener Pflanzen mit. Andere kaufte sie oder bekam sie geschenkt. So entstand allmählich aus dem Nutzgarten der Sammlergarten. Die strengen, geradlinigen Strukturen verschwanden mehr und mehr, aus geraden Wegen wurden geschwungene Trampelpfade. Auf den Exkursionen der Dendrologen kam Christa von Winning wohl auch die Idee, einen Garten der Bäume, ein Arboretum, anzulegen. Es entstand eine beachtliche Sammlung von Bäumen und Sträuchern aus aller Welt. Dass keine Sammelschwerpunkte gebildet und die Pflanzen nicht nach Verwandtschaften, geografischen Zusammenhängen oder Themen angepflanzt wurden, ist weniger Christa von Winning als vielmehr ihren wissenschaftlichen Ratgebern anzulasten. So wurde nach persönlichen Vorlieben und spontanen Einfällen gepflanzt. Vielfalt und Fülle prägen die neue Gartenperiode.

Frühjahrsputz - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte
Stiefmütterchen - Foto: Quarknet.de / Iris Bünte

Öffentlicher Garten - das Arboretum Melzingen

Da Kinder und Enkel Christa von Winnings weit entfernt leben und sich nicht in der Lage sahen, den Garten fortzuführen, gründete sie im Jahr 2000 eine gemeinnützige Stiftung mit der Aufgabe, den Garten zu erhalten und für Besucher zu öffnen.

Der Garten wird so gepflegt und entwickelt, dass er seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter bewahrt. Die Geschichte des Gartens selbst mit den Kapiteln Nutzgarten, Erinnerungsgarten und Sammlergarten steht im Mittelpunkt. Der Garten wird dem Publikum so erschlossen, dass die Besucher ihn lesen können, er seine Geschichte erzählt. Dort, wo die geradlinigen Strukturen des Nutzgartens noch vorhanden sind, werden sie erhalten und wieder freigelegt. Die Pflanzen aus Sauen und ihre Nachfahren werden ebenso herausgestellt wie die gesammelten Pflanzen, deren Samen oft von den Gartenreisen mitgebracht wurden.

Dort, wo ohnehin umgepflanzt werden muss, weil die größer werdenden Pflanzen zu eng stehen, werden durch Zupflanzungen Zusammenhänge hergestellt und Themen gebildet. So wird es neben dem Leitthema, der Geschichte des Gartens, Gruppierungen nach Pflanzenverwandtschaften geben und Themen wie die Bäume aus dem Tertiär oder den Schmetterlingsgarten mit Pflanzen, die Schmetterlinge und ihre Raupen zum Leben brauchen.

Der Garten wurde durch ein Wegenetz und durch ein Informationssystem für Besucher zugänglich gemacht. Es entstand eine Konzertwiese für Picknickkonzerte. Gartenpädagogische und allgemeine kulturelle Veranstaltungen werden angeboten: Führungen, Schule im Grünen,
Konzerte, Ausstellungen und Malkurse. Seit 2005 stehen den Besuchern ein Gartencafé und ein Gartenladen offen.

Gartenplan des Arboretum Melzingen

Gartenplan des Arboretum Melzingen - copyright: Arboretum Melzingen

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